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В. И. ЛЕНИН
daß «die Resolutionen (des 3. Parteitags der S.-D. A.-P. Rußlands) vielleicht jetzt schon ihre Gultigkeit selbst für diejenigen, die sie faßten*, verloren haben». Einigungsverhandlungen zwischen uns und Neuiskristen gibt es viel genug und gab immer genug wahrend der letzten 2-3 Monate, aber bis jetzt ist das Resultat dieser Verhandlungen gleich Null.
Wir protestieren energisch gegen den Versuch, unsere Stimme in der deutschen s.-d. Presse mundtot zu machen mittelst so eines groben, mechanischen, unerhorten Mittels wie Boycott der Broschure, die nichts als Uebersetzung der Resolutionen des dritten Parteitags der S.-D. A.-P. R. enthalt und die im Munchener Parteiverlag der S.-D. A.-P. Deutschlands (G. Birk & Co.) erschienen ist. Kautsky hat kein Recht über seine Unparteilichkeit zu sprechen. Er war immer parteilich im jetzigen Kampfe innerhalb der russischen Sozialdemokratie. Es war sein gutes Recht, naturlich. Aber wer parteilich ist, tut es besser, nicht zu viel über Unparteilichkeit zu sprechen, um nicht wegen Heuchlerei gewiesen zu werden.
Kautsky schildert alle Resolutionen des 3. Parteitags der S.-D. A.-P. R. als «Attacken Lenins und seiner Freunde gegen Plechanow und dessen Freunde». Drei kleine Bemerkungen dazu. Erstens, von den 17 Resolutionen beruhren nur vier direkt oder indirekt unsere Gegner innerhalb der S.-D. A.-P. R. Zweitens, ist jetzt Plechanow aus der Redaktion der «Iskra» ausgetreten. Siehe N» 101 der «Iskra». Das zeigt, wie wenig Kautsky von unseren Verhaltnissen versteht. Drittens bitten wir die deutschen Genossen zu uberlegen, welchen Eindruck es auf russische Sozialdemokraten haben muß, wenn der Mann mit der Autoritat des Genossen Kautsky in dieser Weise die Arbeiten des ganzen Parteitags herunterzureißen sucht mit solcher «Schilderung»: «Attacken Lenins und seiner Freunde»? Was wurde man in Deutschland von Leuten denken, die sich anmaßten, die Verhandlungen meinetwegen des Dresdener Parteitags (ohne die Protokolle gelesen zu haben) so schildern: Attaken Kautskys und seiner Freunde..?
* In «Leipziger Volkszeitung» - Druckfehler: «haßten».